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Musikzeitschriften

„Musik ist ein Vehikel für Traurigkeit – aber auch für Freude. Und wenn es gelingt, beide Extreme zusammenzubringen, entsteht Magie.“ – Paul McCartney-

Diese Magie begleitet die Menschheit schon sehr lange. Das älteste je gefundene Instrument ist die Knochenflöte. Da eine Flöte jedoch schon ein etwas komplexeres Musikinstrument ist, geht man davon aus, dass der Ursprung der Instrumente eher in Trommeln aus Fell und Holz zu suchen ist, deren Material aber verrottet und somit für uns nicht nachweisbar ist. Das Alter der Knochenflöte wird auf mindestens 43.000 Jahre geschätzt und fällt in die Zeit des Jungpaläolithikum, in dem sich der moderne Mensch auch in Europa ausbreitete – der späte Neandertaler gilt jedoch als der erste musikalische Mensch, der mit sogenannten Schwirrgeräten wechselnde Töne erzeugen konnte.

Diese werden auch heute noch von den Ureinwohnern Australien, den Aborigines verwendet und wurden nachweislich auch zu damaligen Zeiten zu Initiierungsriten eingesetzt. Die Aborigines nennen die Geräte heute Bullroarer, die sie nutzen, um geheiligte Rituale einzuläuten. In der Bronzezeit entwickelten sich die ersten Instrumente aus Metall, wie Klapperbleche, Klangplatten und Luren. Die Perser und Sumerer entwickelten eine Leier, die in den nachfolgenden Epochen zu einer Harfe mit bis zu 10 Saiten gestaltet wurde. Auch kleine Orchester sind schon vor etwa 5000 Jahren zusammen gekommen, um auf Harfen, Flöten, Lauten, Handpauken, Tamburinen, Schellen, Doppelflöten, Hackbrettern und Handtrommeln zu musizieren.

Zunächst war die Musik wohl immer Teil einer kultischen Zeremonie, mit der Verfeinerung und Erweiterung der Instrumente löste sich diese Bindung jedoch und auch Feste wurden musikalisch untermalt. Die Kunstform Musik entstand in der Antike und war stark mit der Dichtkunst verwoben – und sowohl Pythagoras als auch Aristoteles und Platon beschäftigten sich intensiv mit dieser Thematik. Letztere gelten heute als Begründer der Musikphilosophie. „Die Musik aber ist der wichtigste Teil der Erziehung: Rhythmen und Töne dringen am tiefsten in die Seele und erschüttern sie am gewaltigsten.“ -Platon-

Im Frühmittelalter stimmten die Germanen Heldenlieder, Götterlieder, Tanzlieder und Liebeslieder an. Zunächst von der Kirche verschmäht und als teuflisch betrachtet, hielt der Kirchengesang bald Einzug. Große Bewegung in die Entwicklung der Musik kam dann spätestens in der Epoche der auf die Aufklärung folgenden Romantik. „ Die Musik schließt dem Menschen ein unbekanntes Reich auf; eine Welt, die nichts gemein hat mit der äußeren Sinnwelt (…) und in der er alle durch Begriffe bestimmbaren Gefühle zurücklässt, um sich dem Unaussprechlichen hinzugeben.“ -E. T. A. Hoffmann-

Das Gedankengut der Romantik verhalf immer mehr Menschen zu einem Zugang zu Musik und deren Ausdruck, Instrumente und Rhythmen entwickelten sich und bildeten die Grundlage für unsere heutige Vielfalt an Genres und Stilrichtungen.

Die Musik der Neuzeit

Durch die Entwicklung elektronischer Instrumente und Übertragungstechnologie nahm die musikalische Entwicklung einen revolutionären Verlauf und bewegt heute nahezu jeden Menschen, unzählige Unterarten der verschiedenen Genres bilden sich ständig weiter aus und gruppieren weltweit Ihre Anhänger um sich.

Die Diskussion über die Kategorisierung ist dabei vielfältig – wie immer sind die Übergänge fließend, hier zeigt sich eine wunderbare Vielfalt der Ausdrucksmöglichkeiten, die sich nicht in ein Korsett aus Theorie pressen lässt. „Über Musik zu sprechen ist wie über Architektur zu tanzen.“ Steve Martin

Obwohl Steve Martin mit diesem Zitat nicht ganz Unrecht hat, ist eine Unterteilung in verschiedene Genres allein für den Informationsfluss schon entscheidend. Jeder Musikinteressierte hat seine Vorlieben für eine oder natürlich auch mehrere Arten, Musikzeitschriften für verschiedene Gattungen liefern hier das nötige Insiderwissen. Die grobe Unterscheidung in U- und E-Musik hilft angesichts der enormen Vielfalt wenig. Da die blanke Theorie niemals ein so komplexes Gebiet erfassen kann, ist eine Fixierung der Genres schwierig, zu viele Grenzgänger und fließende Übergänge erschweren das Unterfangen.

Dennoch sollen hier exemplarisch einige Gattungen und Arten genannt werden, natürlich ohne jeglichen Anspruch auf Vollständigkeit. Neben der in Jahrhunderten gewachsenen Klassik sind heute folgende Genres im Sprachgebrauch:

  • Charts und Popmusik unterteilt sich in Beat, Britpop, Easy Listening, Hip Hop und New Wave.
  • Für Rock findet man Untergruppierungen wie Alternative, Hard Rock, Fusion, Grunge, Indie-Rock, Post Punk, Rock’n’Roll, um nur einige zu nennen.
  • Metal splittet sich in Heavy Metal Black Metal, Dark Metal, Death Metal, Folk Metal, Funk Metal, Alternative Metal, Stoner Metal, Trash Metal und Nu Metal.
  • Für Punk gibt es Unterbezeichnungen wie Street Punk, Post Punk (ebenso im Rock Bereich, was verdeutlicht, wie schwierig die Differenzierung ist), Ska Punk, Horror Punk, Hardcore Punk, Oi und Anarcho Punk.
  • Elektronische Musik, die jüngste Variante der neuzeitlichen Musik, bildet äußerst viele Unterkategorien: Dance (hierunter fällt auch die in den 70ern entstandene Diskomusik), Downbeat, House, Industrial&Noise, Techno, Elektro und Hardcore Techno splitten sich in vielfältige eigenständige Kategorien.
  • Dann wäre da noch die afro- bzw. lateinamerikanische verwurzelte Musik mit Blues, Jazz, Funk, Rythm and Blues, Hip Hop, Soul, Rap und Reggae.
  • Ebenso sind auch Volksmusik, Schlager und Chormusik zu erwähnen.

Für viele dieser ganz speziellen Richtungen gibt es Festivals, Internetforen und Publikationen, Musikzeitschriften und Bildbände, die als Plattform für den Ausdruck genau dieses Lebensgefühls dienen. Eine Besonderheit scheint zu sein, dass die vergangenen Jahrzehnte immer wieder aufleben, zur Zeit beeinflusst eine Bewegung der 60er Jahre die Musikwelt, aus der Größen wie Amy Winehouse, Duffy, the Fuzztones oder Frank Popp hervorgehen.

Exemplarisch soll hier ein kurzer Abriss der Musikgeschichte in den 60s Einblick geben:

Elvis Presley hatte dem Rock’n Roll zu weltweiter Popularität verholfen, daraus entwickelte sich für eine Weile der Twist als dominierende Tanzmusik. Die Musiker wollten sich abgrenzen, und so kam es in England zur Beatmusik, aus der die Beatles und die Rolling Stones hervor gingen. In den USA entwickelte sich aus dem Rythm and Blues (also dem weißen Rock’n Roll) der Soul. Soulstars wie Otis Redding, James Brown, Wilson Pickett und Aretha Franklin kamen auch in die deutschen Hitparaden. James Brown, einer der größten Vertreter, experimentierte mit seiner Band solange, bis daraus der Funk entstand. Durch Größen wie Joan Baez und Bob Dylan wurde auch der Folk weiter verbreitet, der neben dem Beat für die Hippiebewegung an Bedeutung gewann, ebenso wie Free Jazzer John Coltrane, der auch von Jimi Hendrix später als prägend genannt wurde. Eine Spielart des Rock’n Roll, die Surfmusik, deren bekannteste Vertreter die Beach Boys waren, hielt noch bis Mitte der 60er Jahre an. Dave Davies, Gitarrist bei den Kinks, manipulierte 1964 mit einer Rasierklinge seine Gitarrenbox und erzeugte nie gehörte Klänge, die den Rock von nun an stark beeinflussen sollten. Ebenfalls 1964 wurde der Moog-Synthesizer entwickelt, der in fast alle Musikrichtungen Einzug hielt. Die Beatles, die Stones, später auch Pink Floyd und Deep Purple nutzten die neuen Möglichkeiten, um große Kompositionen zu schaffen. Demgegenüber stand in Deutschland der Schlager, der sich natürlich auch auf sämtlichen Chartlisten findet. Aus einem Interesse an „schwarzer Musik“ entwickelte sich in England die Mod-Kultur, aus der Bands wie The Who, the Kinks, the Small Faces, the Yardbirds, the Action, the Creation und sogar spätere Größen wie David Bowie und Rod Steward hervorgingen. Heute knüpfen verschiedene Musiker an diesen Spirit an und gelangen in die Charts.

Zahlreiche Musikzeitschriften informieren über Entwicklungen, Bands, Styles oder Instrumente und werden oftmals begleitet von einem Musikträger aus einem einfachen Grund: „Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist.“ -Victor Hugo-

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